FGG-Vortrag: Am Amazonas: Das größte Flusseinzugsgebiet im Widerstreit der Interessen – neuer Termin am 17.06.2024
Achtung! Terminänderung auf 17. Juni!
Aufgrund der Unwetterlage und den dadurch verbundenen Einschränkungen kann der Referent nicht anreisen. Der Termin wird daher auf den 17. Juni 2024 verschoben. Wir freuen uns an diesem Tag auf Ihr Kommen!
Prof. Dr. Martin Coy
Am Amazonas: Das größte Flusseinzugsgebiet im Widerstreit der Interessen
Wann: Montag, 17.06.2024 03.06.2024 um 18.30 Uhr
Wo: Hörsaal C, Kochstr. 4 (Eingang Hindenburgstraße um das Gebäude rum über den Innenhof); Erlangen
Parkmöglichkeiten vorhanden – Parkplätze in der Hindenburgstraße, Schranken sind geöffnet.
Eintritt: € 3,- (Studierende € 1,50; FGG-Mitglieder frei)
Zusammen mit seinen mehr als 1.000 Zuflüssen bildet der Amazonas mit einer Fläche von ca. 6,8 Millionen km² das größte Flusseinzugsgebiet der Erde. Schon immer war Amazonien eine Region, die die unterschiedlichsten Begehrlichkeiten der Menschen in besonderem Maß auf sich zog. Früher war es der Kautschuk, der dem Land am Amazonas eine kurzfristige Blütezeit brachte, heute sind es die agrarische Erschließung, die Extraktion mineralischer Rohstoffe oder die Inwertsetzung der hydroenergetischen Potenziale, die die Region tiefgreifend verändern. Die ökologischen und sozialen Kosten sind enorm. Nach einer Phase, in der zumindest Hoffnungen auf eine Trendwende der Regionalentwicklung in Richtung Nachhaltigkeit bestanden, hat sich in den jüngsten Jahren der Druck auf das größte zusammenhängende Regenwaldgebiet der Erde, auf indigene Territorien, aber auch auf die Überlebensräume von Flussanrainern und Kleinbauern erheblich verstärkt. An Beispielen aus Brasilien schaut der Vortrag aus politisch-ökologischer Perspektive auf aktuelle Konflikte um und in Amazonien und beleuchtet regionalpolitische Prioritäten sowie ihre sozialökologischen Folgen.
Univ.-Prof. i.R. Dr. Martin Coy, geboren 1954 in Frankfurt am Main; Studium der Geographie in Frankfurt am Main; Aufbaustudium in Sozialanthropologie an der École des Hautes Études Sociales (EHESS) in Paris; Promotion und Habilitation in Geographie an der Universität Tübingen; lange Jahre wiss. Mitarbeiter, Assistent und Oberassistent am Geographischen Institut der Universität Tübingen; von 2003 bis 2023 Professor für Angewandte Geographie und Nachhaltigkeitsforschung am Institut für Geographie der Universität Innsbruck. Zahlreiche längerfristige Forschungsaufenthalte in Lateinamerika, vor allem in Brasilien und Argentinien.
Forschungsgebiete: Mensch-Umwelt-Beziehungen, Regionalentwicklung in Amazonien, nachhaltige Entwicklung, Megastadtentwicklung (São Paulo), Stadterneuerung
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Für diesen Vortrag gilt die Kolloquiumsregelung!
Geographie-Studierende, die sich die Teilnahme als „Kolloquium“ anrechnen lassen möchten, melden Sie sich bitte IMMER bis 18 Uhr am Vortag des jeweiligen Vortrages auf StudOn an und ggf. zusätzlich noch bei der Moderatorin oder dem Moderator (Infos dazu werden auf der Homepage bekanntgegeben).
FGG-VORTRAGSREIHE Sommersemester 2024
Themenschwerpunkt Frühjahr/Sommer 2024:
Perspektiven aus Lateinamerika: gutes Leben, globale Interessen, lokale Praktiken
Moderation: Prof. Dr. Perdita Pohle
Vortragsprogramm der Fränkischen Geographischen Gesellschaft (in Kooperation mit dem Institut für Geographie der FAU und der Volkshochschule Erlangen).
Wenn es um Lateinamerika geht, stehen gesellschaftliche Konflikte oder der Wettbewerb um natürliche Ressourcen häufig im Fokus. Die tropischen Regenwälder des Amazonas sind dafür beispielhaft, wobei die „Inwertsetzung“ dieses Ökosystems von globalen, z.T. sich widersprechenden Interessen geleitet wird: Biodiversitäts- und Klimaschutz auf der einen Seite versus Extraktion von Georessourcen und Produktion von Agrarerzeugnissen für den Weltmarkt auf der anderen Seite. Wie aber sieht die Perspektive der indigenen und lokalen Bevölkerung auf die gestiegenen Nutzungsansprüche ihres Territoriums aus? Kann das Konzept des „Buen Vivir“, das als alternatives Entwicklungsmodell auch Eingang in die globale Nachhaltigkeitsdebatte gefunden hat, richtungsweisend sein? Welche Rolle spielen unterschiedliche Formen von Mobilitäten
und können diese zur Überlebenssicherung beitragen? Mit den Vorträgen sollen exemplarisch Einblicke in aktuelle Forschungsarbeiten und Entwicklungsinitiativen aus Ecuador, Brasilien, Bolivien und der Dominikanischen Republik gegeben werden.
Alle Termine der Vortragsreihe und des Sommersemesters 2024 mit Geocafé und Veranstaltungen des DVAG sowie das komplette Vortragsangebot zum Download.
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Informationen zur Fränkischen Geographischen Gesellschaft und Kontakt