Kein „Golf von Erlangen“ – Geographie machen wie Donald Trump?

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Per Dekret hat US-Präsident Donald Trump US-Behörden angewiesen, anstelle der seit dem 16. Jahrhundert üblichen Bezeichnung „Golf von Mexiko“ zukünftig vom „Golf von Amerika“ zu sprechen. Google Maps, der Marktführer für kommerzielle Geodaten und Navigationsdienste, ist dieser Umbenennung zumindest für Internetnutzer aus den USA gefolgt – Nutzerinnen und Nutzer aus Deutschland bekommen aktuell beide Benennungen angezeigt.

Ein aktueller Internettrend macht sich jetzt über diese neo-imperiale Umbenennung von Donald Trump lustig. Dabei wird eine Option innerhalb von Google Maps „missbraucht“, die es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, selbst neue Orte (wie bspw. Sehenswürdigkeiten und Restaurants) auf dieser Karte einzutragen. Und so sind in den letzten Tagen hunderte von neuen „Golfen“ benannt und verortet worden – vom „Golf von Herzogenaurach“ bis zum „Golf von Sachsen“.

Sehr langlebig sind diese neuen Geographien nicht, da Google die Neueinträge relativ engmaschig prüft. Wie Georg Glasze im Interview mit der DPA formuliert, veranschaulicht diese kreativ-subversive Form des Protests aber auf ironischer Weise, wie die Benennung von Orten und damit alle Geographien immer hergestellt und vielfach umstritten sind – und dabei eng verschränkt sind mit Fragen von Politik und Macht.

Berichterstattung zum Thema:

Süddeutsche Zeitung

Frankfurter Rundschau

Tagesschau

Die Zeit