Klimawandel und Teichwirtschaft am Beispiel der Region Aischgrund

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Foto: M. Brönner

Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Kleines Geländeseminar“ fand vom 07.10. – 09.10.2022 eine dreitätige Exkursion zum Thema „Klimawandel und Teichwirtschaft am Beispiel der Region Aischgrund“ unter der Leitung von Maximilian Brönner im Raum Höchstadt und Neustadt a.d. Aisch statt. Das kleine Geländeseminar widmete sich dem Regionalbeispiel der Karpfenteichwirtschaft im Aischgrund und bezog hier die vielfältigen Funktionen der Ländlichen Räume (z.B. Landwirtschaft und Tourismus), Globale/ Nationale Entwicklungstendenzen, externe Einflüsse (z.B. Umweltveränderungen, energie- und klimapolitische Entwicklungen) sowie gesellschaftliche Veränderungen mit ein.

Im Fokus der Exkursion standen dabei folgende Fragen: Welche Rolle spielen sich verändernde klimatische Verhältnisse für die Teiche bzw. für die Kulturlandschaft Aischgrund? Welche Auswirkungen hat der zunehmende Prädationsdruck unterschiedlicher Arten (z.B. Kormoran, Fischotter, usw.) auf die Teichwirtschaft? Existieren Nutzungskonflikte zwischen der Teichwirtschaft und den Belangen des Naturschutzes? Welches Konsumverhalten lässt sich in der Region feststellen und welche Veränderungsprozesse finden hierbei statt?

Neben diesen Forschungsfragen bestand das Ziel des Seminars darin, sich mit den Themen der nachhaltigen Ernährungssicherung sowie klimatischer Anpassungs- und Resilienzstrategien anhand des regionalen bzw. thematischen Beispiels der Karpfenteichwirtschaft auseinanderzusetzen.

Foto: M. Brönner

Innerhalb der drei Exkursionstage erhielten 18 Studierende durch zahlreiche eigens erarbeitete Referate, Ortstermine sowie Expertengespräche umfassende Einblicke in die sozio-ökologischen Gegebenheiten der Region Aischgrund sowie in die Produktionsprozesse der Teichwirtschaft und setzten sich mit der über 1200-jährigen Geschichte dieses immateriellen Weltkulturerbes auseinander, welche die Region bis heute maßgeblich prägt.

Den Abschluss bildete eine Diskussionsrunde der Studierenden mit zahlreichen Experten, in der die Zukunftsfähigkeit des Aischgründer Karpfens angeregt debattiert wurde.

Die Forschung zum Thema „Karpfenteichwirtschaft im Aischgrund“ hat am Department für Geographie und Geowissenschaften der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg eine lange Historie und wurde zuletzt durch Prof. Dr. Werner Bätzing im Jahr 2014 behandelt. Die aktuelle Exkursion sowie das Promotionsvorhaben von Maximilian Brönner mit dem Arbeitstitel: „Klimatische Risikofaktoren, Resilienz- & Anpassungsstrategien der regionalen Karpfenteichwirtschaft im Aischgrund“ greift dieses Thema unter Klimawandelaspekten neu auf.