Andreas Tijé-Dra

Andreas Tijé-Dra

Seit Juni 2011 – Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geographie der Universität Erlangen-Nürnberg

Studium der Geographie (Diplom) an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz mit den Nebenfächern Politikwissenschaft und Ethnologie

  • Fraktale Metropolen, Unruhe und Rap. In: Weber, Florian & Olaf Kühne (Hrsg. 2016): Fraktale Metropolen. Stadtentwicklung zwischen Devianz, Polarisierung und Hybridisierung. Wiesbaden: Springer VS: 145-157.
  • Geographien zwischen Diskurs und Praxis – Mit Wittgenstein Anknüpfungspunkte von Diskurs- und Praxistheorie denken. In: Geographica Helvetica 2015/70: 225-237. (mit Christoph Baumann und Jan Winkler)
  • Stigmatisierte Viertel im Kontext geographischer Stadtforschung. In: Europa Regional 2014/20 (12): 59-62. (mit Georg Glasze und Robert Pütz)
  • Eine andere banlieue? Eine Diskursanalyse gegenhegemonialer Raumproduktionen. In: Europa Regional 2014/20 (12): 89-102.
  • Rapper vs. Polizei? Zu einem französischen Verhältnis. In: suburban – Zeitschrift für kritische Stadtforschung 2014/2 (2): 131-136.
  • Banlieue. In: Marquardt, Nadine & Verena Schreiber (Hrsg. 2012): Ortsregister: Ein Glossar der Gegenwart. Bielefeld: transcript: 32-38. (mit Mélina Germes)
  • Unterschiedliche ,Blicke‘ auf ,Problemgebiete‘ in Frankreich: Von stadtpolitischem Handeln und Rap als Ausdrucksform der banlieue-Bewohnerinnen und Bewohner. In: Uphues, Rainer & Markus Pingold (Hrsg. 2012): Tagungsband zum 15. bayerischen Schulgeographentag vom 12. – 14.10.2012 in Nürnberg. Erlangen-Nürnberg: 95-101. (mit Florian D. Weber)
  • „Rap als Stimme aus den ,banlieues´“ In: Krise der Banlieues und die politique de la ville in Frankreich. In: Geographische Rundschau 2012/64 (6): 50-56. (mit Georg Glasze, Florian D. Weber und Hervé Vieillard-Baron)

 

Ausgewählte Vorträge / selected talks

  • „The right to the cité –  Accounting for attachement in stigmatized neighbourhoods“ RGS-IBG Annual Conference, London, August 2014. (mit Paul Kirkness)
  • „Also doch Rechtsfrei ?! Zur Konzeption ,rechtsfreier Zonen´ in bestimmten französischen Stadtteilen durch Polizisten und Rapper“. Kongress des Bundesarbeitskreis kritischer Juragruppen, Frankfurt, Juni 2014. (mit Mélina Germes)
  • „Lexikometrisch-korpusanalytische Arbeiten zur diskursiven Konstitution von Räumen“. Zentrum für Digital Humanities und Social Sciences Erlangen, Dezember 2013. (mit Georg Glasze)
  • „Urban Unrest through the Lens of French Rap Music“. RGS-IBG Annual Conference, London, August 2013
  • „Unterschiedliche ,Blicke‘ auf ,Problemgebiete‘ in Frankreich: Von stadtpolitischem Handeln und Rap als Ausdrucksform der banlieue-Bewohnerinnen und Bewohner“. 15. Bayerischer Schulgeographentag in Nürnberg, Oktober 2012.
  • „Gegenhegemoniale Raumdiskurse im Rap? – Subkulturelle Diskurse zu benachteiligten Stadtteilen in Frankreich“. Kolloquium des Instituts für Geographie, Universität Erlangen-Nürnberg, Juli 2012.
  • „Counter-hegemonic space-discourses : the example of French rap music”. AAG Annual Meeting, New York, Februar 2012.

  • SoSe 2016 – Begleitseminar „Einführung in die Kulturgeographie“ (Kurse A und B)
  • WiSe 2015/16 – Vertiefte Methodik MA: Quantitative Auswertungsverfahren von Texten und deren Visualisierung
  • WiSe 2014/15 – Methoden der empirischen Sozialforschung
  • SoSe 2014 – Einführung in die Stadtforschung
  • WiSe 2013/14 – Methoden der empirischen Sozialforschung
  • WiSe 2012/13 und SoSe 2013 – Forschungswerkstatt KG: Stadtforschung (mit Mélina Germes)
  • SoSe 2011 – Exkursion : Paris, Hauptstadt und Metropole (= Kl. Geländeseminar Paris, mit Mélina Germes)

 Forschungsinteressen:
  • Stadtgeographie, Kulturgeographie, Politische Geographie
  • Stigmatisierte Stadtviertel in Frankreich, Stadtpolitik
  • Herstellung und Anfechtung territorialer Stigmatisierung
  • Diskurstheoretische und -analytische Ansätze in der Geographie
  • quantitaive Methoden der Textanalyse, qualitative Methoden der Sozialforschung

Aktuell:

Gegenhegemoniale Raumdiskurse am Beispiel benachteiligter Stadtteile in Frankreich (DFG):

Hegemoniale Diskurse in Medien und Politik konstituieren bestimmte Stadtteile als „bedrohlich“, indem ihnen (und ihren Bewohnern) negative Eigenschaften zugeschrieben werden. Mit solchen räumlichen Ordnungen werden Ordnungen des Sozialen (re-) produziert, die stigmatisieren. Allerdings sind – wie (Vor-)Untersuchungen zeigen – auch hegemoniale Diskurse nie total, gibt es immer auch Stimmen, die alternative Geographien entwerfen. Diese als „gegenhegemoniale Raumdiskurse“ zu konzeptualisieren und empirisch nachzuweisen steht im Mittelpunkt des Projekts.

Als empirisches Beispiel dienen durch hegemoniale Diskurse stigmatisierte „benachteiligte Stadtteile“ in einem französischen Vergleich. Hierdurch können sowohl allgemeingültige als auch kontextspezifische Muster gegenhegemonialer Raumdiskurse herausgearbeitet werden. Gegenhegemoniale Diskurse werden vielfach in künstlerischen Ausdrucksformen artikuliert, im Falle benachteiligter Stadtteile bspw. vornehmlich über Rap. An dessen Beispiel soll das Projekt herausarbeiten, wie gegenhegemoniale Diskurse sich über spezifische lokal-global-Dialektiken durch einen expliziten Raumbezug auszeichnen, wie sie dadurch alternative Identitätsangebote insbesondere für Jugendliche in den benachteiligten Stadtteilen bieten und wie sie damit auch handlungsermächtigend wirken. Auf dieser Basis wird abschließend die stadtteilbezogene Politik in den Blick genommen, die Rap als einen wichtigen Ansatzpunkt für Kultur- und Sozialarbeit begreift.