Kallawaya Kultur Trek
Inhalt:
Kurzbeschreibung | Details Tag 1 | Details Tag 2 | Details Tag 3 | Details Tag 4
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Kurzbeschreibung:
Der Kallawaya Kultur Trek führt innerhalb von vier Tagen von Amarete nach Charazani. Die Wanderung ist durch zahlreiche kulturelle Highlights gekennzeichnet. Über größtenteils schmale Inkapfade führt der Trek durch sieben Dörfer, vorbei an alten Haciendas, stillgelegten Minen und Häusern im traditionellen Adobe-Baustil, atemberaubende Panoramablicke auf das Massiv des Akamani inklusive. Die Besichtigung der Kallawaya-Schule im Dorf Chajaya bietet einen einzigartigen Einblick in die traditionellen Heilkünste der Kallawaya. Insgesamt ist der Trek als mittelschwere Tour mit teilweise anstrengenden Auf- und Abstiegen zu charakterisieren. Tagsüber sollte man sich auf warme, angenehme Temperaturen und starke Sonneneinstrahlung einstellen, nachts wird es kalt und die Temperaturen können bis unter den Gefrierpunkt fallen. Ausgangspunkt für den Trek ist Charazani. Von dort geht es mit dem Bus, der selbst zu organisieren ist, in ca. 45 Minuten entlang der Landstraße nach Amarete, was den Startpunkt des Treks darstellt. Es empfiehlt sich, einen Tag vor Beginn der Tour nach Amarete anzureisen und dort zu übernachten. Am Ende des viertägigen Treks gelangt man wieder zurück nach Charazani.
Tag | Hmin m |
Hmax m |
Anstieg hm |
Abstieg hm |
Distanz km |
Gehzeit h |
1 | 3546 | 3931 | 402 | 499 | 10,7 | 5,5 |
2 | 2936 | 3798 | 666 | 937 | 11,5 | 8 |
3 | 3496 | 3779 | 550 | 307 | 7,8 | 6 |
4 | 3326 | 3729 | 42 | 430 | 4,2 | 3 |
insgesamt | 2936 | 3931 | 1660 | 2173 | 34,3 | 22,5 |
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Tag 1 – Von Amarete nach Viscachani
Startpunkt des viertägigen Treks ist die Plaza von Amarete. Amarete hat ca. 2.000 Einwohner und liegt an einem südöstlich exponierten Hang auf etwa 3.930 Meter über dem Meeresspiegel. Der Ort wurde vom Stamm der Mitayo gegründet, die aus dem Gebiet des heutigen Peru eingewandert waren. Die Einwohner sprechen überwiegend Quechua.
Das Dorf gliedert sich in zwei Teile: In Amarete Nuevo stehen überwiegend die Häuser von Mineros (Minenarbeiter), wohingegen man in Amarete Viejo hauptsächlich die Häuser von Campesinos (Bauern) im traditionellen Adobe-Baustil vorfindet. Dieser Baustil, bei dem die Wände aus Lehmziegeln bestehen und das Dach mit Ichugras gedeckt wird, war in der Region früher sehr verbreitet. Gegenüber modernen Bauweisen, etwa mit Backstein, haben Adobe-Häuser eine sehr gute Wärmedämmung. In Amarete findet man das größte noch vorhandene Vorkommen dieser Bauart der Region. Die wichtigsten Erwerbstätigkeiten im Ort sind Landwirtschaft und Bergbau. Weil die Besiedlung Amaretes von Peru aus geschah bestehen traditionell enge Handelsbeziehungen zum Nachbarland. Interessant sind die traditionellen Häuser im Ort, aber auch die Brauchtumspflege der Menschen, was sich vor allem in Medizin und Ritualkultur der Kallawaya und der traditionellen Kleidung zeigt. In der Nähe des Dorfes gibt es außerdem einige kleine Inkaruinen, die jedoch noch nicht für Touristen erschlossen sind.
Das Dorf wird talabwärts in süd-süd-östlicher Richtung auf einer Straße verlassen. Von dieser Straße zweigt ein Fußweg links ab, dem man folgt. Es geht kontinuierlich bergab in das Tal, wobei man die Straße mehrmals quert. Sobald der Talboden erreicht wird, stößt man auf den Rio Amarete.
Der Weg führt am Fluss entlang, bis eine unbefestigte Brücke bei Wegpunkt (S15° 14.491′ W68° 58.446′) erreicht wird. Diese wird überquert und der Weg folgt der Straße bergaufwärts entlang der gegenüberliegenden Talflanke. Wenige hundert Meter nach der Flussüberquerung liegt auf der linken Seite eine stillgelegte, verfallene Mühle. Kurz danach erblickt man auf der anderen Talseite einen Wasserfall bei Wegpunkt (S15° 14.188′ W68° 58.096′).
Am Talboden, der nun schon ein Stück unterhalb des Weges liegt, befindet sich eine die Mina Suca, in der Zinn abgebaut wird. Es liegen noch weitere Minen im Tal, die jedoch von oben nicht sichtbar sind. Der Weg kreuzt sodann mehrere Hangrutschungszonen (Vorsicht Steinschlag!). Nach diesen Zonen zweigt ein Fußweg rechts bergauf ab, welcher parallel zum Hang und den Terrassen verläuft. Von den Terrassen bei Wegpunkt (S15° 13.457′ W68° 57.244′) aus erblickt man das Dorf Chullina auf der nördlichen, gegenüberliegenden Talseite.
Die Terrassen bieten sich als Rastplatz an. Nach einem weiteren Stück wird ein Bach überquert. Dort befinden sich einige sogenannte Tajanas (angelegte Gruben im Boden), die der Konservierung von Kartoffeln dienen. Im weiteren Verlauf werden mehrere Bäche überquert, wobei der Weg nach dem letzten Bach eine spitze Kehre macht und weiter hangaufwärts verläuft. Links unterhalb ist das Dorf Atique zu sehen. Es werden noch drei kleine Bergkämme überquert, bevor man bei Wegpunkt (S15° 12.645′ W68° 55.737′) den Zeltplatz und somit das Ziel der ersten Tagesetappe erreicht. Er liegt auf einer großen Terrasse links des Weges, etwa 10 Gehminuten vor dem Dorf Viscachani entfernt. Von dort hat man Viscachani gut im Blick und eine schöne Aussicht auf die nordwestlich gelegene Akamani-Kette.
- Verpflegungsmöglichkeiten: Kleine Läden um die Plaza
- Übernachtungsmöglichkeiten: Nur in der Casa comunal (Gemeindehaus) möglich, Anmeldung beim Bürgermeister/im Rathaus
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Tag 2 – Von Viscachani nach Sacanagon
Der Weg von Camp 1 nach Viscachani führt über einen Bach vorbei an Steinmauern und Eukalyptusanpflanzungen.
Viscachani: Das Dorf Viscachani ist jünger als Amarete. Die Besiedlung erfolgte von Amarete und weiteren, noch höhergelegenen Dörfern. Deshalb wird hier neben Quechua auch Aymara gesprochen. Im Dorf leben ca. 20 Familien mit insgesamt 120 Personen, vor allem Bauern, welche in Viehwirtschaft und Feldbau betreiben. Nur wenige Häuser sind mit Ichugras gedeckt, die meisten haben heute Wellblechbedachung.
Insgesamt herrscht eine lockere Bebauung vor. Es gibt einen großen Platz in der Ortsmitte, der sowohl die Plaza als auch einen Fußballplatz darstellt. Dort gibt es außerdem eine Grundschule. Es gibt ist kaum touristische Infrastruktur, einzig eine kleine Tienda (Laden) ist vorhanden, in der man Toilettenpapier, Kekse, Kuchen oder Wasser erwerben kann. Die bolivianische Regierung hat im Rahmen der Initative Estrategia Familiar in Viscachani einige Häuser gebaut, die man nach Voranmeldung für eine Übernachtung mieten kann. Auffällig ist, dass viele Häuser in Viscachani kleine Gärten haben, in denen Gemüse wie Kohl, Lauch, Sellerie, Kräuter (z.B. Kamille) und Blumen (z.B. Geranien) wachsen. Meist werden die kleinen Gärten durch Lehmmauern eingegrenzt.
Der Gemüseanbau ist möglich, weil das Dorf an einem nordexponierten Hang liegt und deshalb ein mildes Mikroklima vorherrscht. Größere Felder werden von der Capana (Gemeinschaft) gemeinsam bewirtschaftet. Als Nutztiere werden Rinder, Schafe und Schweine. Auch Lamas werden gehalten, was für diese Höhenlage eher untypisch ist. Sie wurden von den Siedlern aus höhergelegenen Regionen mitgebracht. Viscachani wird in südwestlicher Richtung auf einer breiten Schotterstraße verlassen. Von dieser zweigt rechts ein kleiner unbefestigter Pfad ab, der bergab führt. Er ist lediglich eine Abkürzung der Straße, deshalb kann diese ebenso genutzt werden. Immer wieder kreuzt man die Straße und häufig lässt sich diese durch rechts abzweigende Pfade abkürzen. Dort, wo Atique unterhalb der Wegstrecke kurz zu erkennen ist, geht es rechts von der auf einen Pfad, kurz auf die Straße und schließlich links von der Straße ab. Man passiert nach kurzer Zeit einen kleinen Friedhof und gelangt ins Dorf Atique.
Atique: Das Dorf hat ca. 200 Einwohner. Anders als in Viscachani wird das Dorfbild nicht so sehr von Kleingärten bestimmt. Prägendes Element sind hier die Terrassen. Zur Verstärkung der Terrassen wurden die Mauern teilweise mit Sabila (Aloe) bepflanzt, die auch als Abgrenzung zu Nachbarfeldern dienen. Als Nutztiere werden Schafe, Rinder, Schweine und Hühner gehalten. Auch hier gibt es, wie in Viscachani, einige staatlich finanzierte Häuser. An manchen Häusern findet man Silos, die auch aus einer Förderinitiative stammen. Sie dienen der Einlagerung von Vorräten. Die Plaza ist wieder ein Fußballfeld, um welches sich Einrichtungen wie die Kirche, Casa Social und Casa Cultural (öffentliche Treffpunkte), das Centro de Salud (eine kleine Arztpraxis) und die Casa Comunal (Sitz der örtlichen Autoridad) befinden.
Atique wird talabwärts in nord-nord-östlicher Richtung verlassen. Beim nächsten Abzweig geht man geradeaus weiter, es geht nun stetig bergab. Auf der Strecke passiert man bei Wegpunkt (S15° 11.819′ W68° 56.066′) eine alte verfallene spanische Hacienda sowie Häuser von früheren Minenarbeitern und eine Kirche. Kurz danach passiert man das ehemalige Wohnhaus des Hacendero. Haciendas waren in der Region nach der Eroberung der Spanier sehr verbreitet. Der Hacendero ließ das Land durch Einheimische bearbeiten, behielt aber den Großteil der Erträge für sich ein. Man berichtet, dass der letzte hiesige Hacendero von den Arbeitern erschlagen und seine Familie vertrieben wurde. Der Weg führt weiter über einen Bergrücken und dann talabwärts in Richtung des Flusses.
Man folgt einigen Serpentinen, bis schließlich der Talboden des Rio Amarete erreicht wird. Bei Wegpunkt (S15° 11.346′ W68° 56.324′) fließen Rio Amarete und Rio Conhuala zusammen. Der Rio Amarete muss hier überquert werden (Schuhe ausziehen!). Dies ist nur in der Trockenzeit möglich, da außerhalb der Trockenzeit der Wasserstand des Flusses zu hoch ist. Auf der anderen Seite führt ein schmaler Weg parallel zum Fluss nach oben. Nachdem man wieder eine verfallene Hacienda passiert hat, biegt man links ab und es geht weiter bergauf ab. Es folgen einige kurze Serpentinen, die aufgrund ihrer Steilheit sehr anstrengende sind. Man gelangt schließlich auf einen Bergrücken, von wo es hangparallel weiter in Richtung Sacanagon geht. Kurz vor dem Dorf befindet sich bei Wegpunkt (S15° 11.559′ W68° 57.379′) sich dann Camp 2 auf einer Wiese links des Weges.
- Verpflegungsmöglichkeiten: Kleiner Laden in Viscachani
- Übernachtungsmöglichkeiten: Keine (außer Zelt)
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Tag 3 – Von Sacanagon nach Chajaya
Sacanagon: Im Dorfzentrum, an der Plaza von Sacanagon, befindet sich eine kleine Kirche. Das Dorfbild prägen Adobe-Häuser, welche teils mit Ichugras, teils mit Wellblech gedeckt sind. Ähnlich wie in Viscachani gibt es auch hier Gärten mit Gemüse und Kräutern. Als Nutztiere werden Rinder und Schweine gehalten. Es existiert kein Laden und keine Übernachtungsmöglichkeit, touristische Infrastruktur gibt es somit nicht.
Sacanagon wird am nordwestlichen Ende wieder verlassen. Man biegt nach kurzer Zeit links auf einen schmalen Weg ab, der bergauf führt. Nach der Überquerung eines kleinen Baches in einer Kehre geht es linker Hand weiter bergauf. Etwas rechts ab des Weges befindet sich bei Wegpunkt (S15° 11.306′ W68° 57.891′) eine stillgelegte Mine namens Mina Sasa. In den 1940ern und -50er Jahren wurden hier Kupfer und Antimon gefördert. Nach der Stilllegung wurde die Mine zugeschüttet, der Eingang ist aber heute noch erkennbar. Auf dem weiteren Weg erkennt man das Dorf Inka Roca etwas unterhalb.
Man trifft alsbald auf eine Straße, welche die Verbindungsstraße von Amarete nach Charazani ist. Zunächst wird sie überquert und man folgt dem bisherigen Pfad weiter. Man trifft bald wieder auf die Straße und folgt dieser zunächst. Nach kurzer Zeit zweigt ein kleiner Weg rechts ab, der in das Dorf Huata Huata führt. Huata Huata: Das Dorfbild von Huata Huata ist geprägt von Bäumen, Gärten, Wiesen und Häusern im Adobe-Baustil. Hier wird, ähnlich wie in Atique, Savila (Aloe) angepflanzt, um den Boden vor Erosion zu schützen. Im unteren Teil des Dorfes leben drei Familien mit insgesamt ca. 20 Personen. Dieser alte Teil des Dorfes ist fast verlassen. Aufgrund des Straßenbaus oberhalb von Huata Huata von 1986 bis 1987 zogen viele Bewohner in den oberen Dorfteil. Im oberen Huata Huata leben sechs bis sieben Familien mit etwa 30 Personen. Eine zentrale Plaza existiert im Dorf nicht.
Huata Huata wird talaufwärts verlassen. Kurz nach Verlassen des Ortes bietet sich eine Terrasse als Rastplatz mit schöner Aussicht bei Wegpunkt (S15° 11.450′ W68° 58.575′). In weiterer Laufrichtung ist jetzt bereits das Endziel Charazani erkennbar, etwas links oberhalb liegt Chajaya. Man folgt weiter der Straße bis zu einem Abzweig, der links bergab führt. Kurz danach geht es wieder bergauf. Man erkennt nun einen Bewässerungsgraben, der unterhalb des Weges liegt. Der Weg führt nun links bergab über den Rio Calapunco und weiter bis nach Chajaya. Dort gelangt man zunächst auf die Plaza. Hinter der Plaza liegt ein Fußballfeld. Wenn man dieses überquert, gelangt man zur Casa comunal, neben der sich bei Wegpunkt (S15° 11.564′ W69° 00.220′) der Übernachtungsplatz befindet.
- Verpflegungsmöglichkeiten: Kleine Läden an der Plaza in Chajaya
- Übernachtungsmöglichkeiten: Kallawaya-Schule Chajaya (vorher anmelden), ansonsten Übernachtung im Zelt
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Tag 4 – Von Chajaya nach Charazani
Chajaya: In Chajaya, dem letzten Dorf vor Charazani, gibt es eine große Plaza mit zwei kleinen Läden und einer Kirche. Interessant ist außerdem die Kallawaya-Schule bei Wegpunkt (S15° 11.679′ W69° 00.259′), die sich am Ortsrand von Chajaya befindet. Vom Zeltplatz aus geht es auf eine unterhalb gelegene Straße zunächst ortseinwärts. Nach kurzer Zeit kommt ein Abzweig, der links bergab führt. Es wird sogleich ein Bach überquert. Es gibt keine Brücke, deshalb muss man über die großen Steine steigen, die im Bach liegen. Im weiteren Verlauf erblickt man auf der gegenüberliegenden Hangseite einen Wasserfall. Der Weg führt über eine kleine Kuppe, hinter welcher sich bei Wegpunkt (S15° 10.592′ W68° 59.723′) bereits das Ziel des Treks, Charazani, befindet. Charazani: Charazani ist der Hauptort der Region. Mehrere Straßen treffen hier aufeinander, weshalb es eine hohe Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt hat. Der Ort bietet die beste touristische Infrastruktur mit einigen kleinen Pensionen, zahlreichen Läden rund um die Plaza und einem kleinen Thermalbad. Auf der Plaza findet jeden Sonntag außerdem ein Markt statt.
- Verpflegungsmöglichkeiten: Läden in Chajaya und am Ende des Treks in Charazani
- Übernachtungsmöglichkeiten: verschiedene Pensionen an und in der Nähe der Plaza von Charazani
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Kontaktdaten Guides Kallawaya Kultur Trek
Ansprechpartner: Teofilio Michma Tapia
Alter: 53 Jahre
Wohnort: Calle Pablo Michma, Amarete
Beruf: Landwirt und Kallawaya
Email: teofwm@mt (??)
Telefon: +5967055569
Materialien & Downloads
- Kallawaya Kultur Trek – Download: GPX | KML
- Kallawaya Kultur Trek – Karte (pdf, deutsch)
- Kallawaya Kultur Trek – Trekbeschreibung (pdf, deutsch)
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