Geographische Entwicklungsforschung
Wir verstehen die Entwicklungsforschung als umfassende und transdisziplinäre Sozialwissenschaft. Im Mittelpunkt des Interesses stehen u.a. Umwelthandeln, Ressourcennutzung und Umweltveränderungen in ökologisch gefährdeten Regionen, politische und gesellschaftliche Transformationsprozesse und Umbrüche, Risikohandeln und Katastrophenmanagement, Marginalisierung und Verwundbarkeit, Verstädterung und Urbanisierung. Solche (potentiell) krisenhaften Entwicklungen vollziehen sich auf unterschiedlichen räumlichen Maßstabsebenen im lokalen über den regionalen bis zum globalen Kontext, sind aber eng miteinander verflochten.
Die Entwicklungsforschung bedient sich in ihren auf allen Ebenen angesiedelten empirischen Fallstudien eines vielfältigen Instrumentariums. Gleichzeitig besteht auch der Anspruch einer konzeptionellen Verortung der empirischen Studien. Dies heißt einerseits, dass wir uns an (jüngeren) theoretischen Modellen und Vorstellungen orientieren. Andererseits sollen unsere Projekte idealerweise auch einen Beitrag zur Weiterentwicklung theoretischer Konzepte leisten bzw. Erklärungsdefizite beseitigen. Die Theorieorientierung wird ergänzt durch Bezüge zur Entwicklungspraxis: Indem wir versuchen, verschiedene Sichtweisen offen zu legen und zu hinterfragen und Entwicklungsprozesse empirisch zu belegen, können wir im Idealfall Betroffenen sowie Entscheidungsträgern der Entwicklungszusammenarbeit und -politik Wege für Problemlösungen aufzeigen. Der Problematik des Entwicklungsbegriffs sind wir uns dabei stets bewusst. Eine so verstandene Geographische Entwicklungsforschung arbeitet engagiert und praxisnah, dabei aber mit klaren Theoriebezügen.
Um das Masterstudium in einer der Vertiefungsrichtungen „Geographische Entwicklungsforschung“ abzuschließen, müssen mindestens 55 ECTS-Punkte der 70 ECTS-Punkte aus den Modulen der Vertiefungsrichtungen dem gewählten Schwerpunkt zugeordnet werden können. Weiterhin muss das Thema der Masterarbeit dem Schwerpunkt zugeordnet sein. Bei der Anmeldung zur Masterarbeit kann die Aufnahme der Bezeichnung der Vertiefungsrichtung als Zusatz in die Master-Urkunde beantragt werden. Ob die jeweiligen Voraussetzungen erfüllt sind entscheidet die Betreuerin/der Betreuer der Masterarbeit.
- Prof. Dr. Fred Krüger (Geographische Stadtforschung im Globalen Süden; Geographische Risikoforschung); fred.krueger@fau.de
- Prof. Dr. Perdita Pohle (Gesellschafts-Umweltforschung; Humanökologie; Lateinamerika; Gebirgsforschung); perdita.pohle@fau.de